Nadine Edel – eine Buchbloggerin erzählt

Im heutigen Leseabenteuer berichtet die Bloggerin Nadine Edel über ihre Liebe zu Büchern, wie sie dazu kam, Bücher einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und zu rezensieren. Sie ist in einem Metier zu Hause, das in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wollt ihr mehr erfahren?

Mein Name ist Nadine Edel, ich komme aus dem schönen Ruhrpott und habe im normalen Leben einen Job, der gar nichts mit Büchern zu tun hat – nur vom Namen her: Ich bin Buchhalterin. Schon immer habe ich Geschichten geliebt und im Jahr 2007 den Weg in mein virtuelles Wohnzimmer (www.buechereule.de) gefunden. Dort habe ich zum ersten Mal bewusst Rezensionen von Privatpersonen gelesen. Da ich Bücher, die mir gut gefallen haben, unbedingt jedem Menschen empfehlen muss, begann ich selber zu rezensieren. Als vor drei Jahren Corona Einzug hielt, eröffnete ich spontan meinen Blog “Kunterbunte Bücherreisen” und habe im März 2022, nach langem Überlegen, einen Podcast gestartet. Hier spreche ich mit Autor:innen über ihre Bücher. Die Kinderbuchautorin Martina Türschmann war eine meiner ersten Gäste.

Im Namen meines Blogs steckt das Wort “kunterbunt”, das in diesem Fall für “alle Genres” steht. Daher interviewe ich im Podcast nicht nur Kinderbuchautor:innen sondern Autor:innen aller Genres.

Sie fragen sich sicher, was unterscheidet meine Rezensionen von denen anderer Lesern? Meine Rezensionen haben eine Heimat, den Blog. Hier finden Sie alles, was ich als Bloggerin jemals veröffentlicht habe. Das Gute daran, auf meinem Blog habe ich Hausrecht. Ich entscheide, was ich wie und wann schreibe. Im Unterschied dazu kann bei Buchversandhändlern jeder, der dort registriert ist, eine Rezension hochladen, die aber unter Umständen nicht veröffentlicht wird.

Als Bloggerin will ich die Bücher im bestmöglichen Licht erscheinen lassen, ganz besonders die Bücher, die ich liebe. Wenn Sie sich meinen Blog ansehen, werden Sie feststellen, dass ich nie ein Buch negativ bewerte. Das liegt nicht daran, dass ich alle Bücher gut finde. Autor:innen haben ihr Herzblut in ihr Werk gesteckt, daher finde ich es nur fair, wenn das, was nicht gefallen hat, nicht auf eine verletzende Art und Weise gesagt wird. Kritik soll sein, es kommt aber auf den Ton an. Bei mir gibt es kein Ranking in Form von Sternen oder ähnlichem, da ich Bücher nicht miteinander vergleichen will. Auf Bewertungsplattformen ist das anders. Daher bekommen bei mir dort alle Bücher die volle Punktzahl.

Reagiert die Autor:in eines Buches, das ich rezensiert habe, positiv auf meine Veröffentlichung, weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe. Für meine fairen Bewertungen bekomme ich auf Rezensionen mit Kritikpunkten meist positives Feedback. Nicht alle Autor:innen reagieren auf Rezensionen, das finde ich manchmal schade. Als Bloggerin bin ich auf gewisse Weise darauf angewiesen, dass Beiträge geteilt werden. Über Feedback freue ich mich mindestens genauso sehr wie die Autor:innen.

Es gibt aber noch andere Beiträge, zum Beispiel Blogtouren, bei denen ich meine Reichweite als PR-Marketing-Strategie für das jeweilige Buch nutze oder ich schreibe Berichte über Bloggeraktionen. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Im Kreis von befreundeten Blogger:innen überlegen wir uns manchmal Aktionen für Bücher. So haben wir im vorletzten Jahr für eine Autorin einen virtuellen Kaffeeklatsch bei Zoom veranstaltet, um Aufmerksamkeit für ihr Buch zu generieren.

Als Bloggerin entwickele ich mich schon fast zum Marketingexperten, denn ich bediene nicht nur meinen Blog, sondern auch Social Media. Extrem angesagt ist zurzeit TikTok. Unter dem Hashtag “Booktok” tobt sich dort die Buchcommunity aus. Mein liebstes Mittel zur Vernetzung mit Autor:innen und Blogger:innen sind Facebook und Instagram. Hier gibt es sogenannte Coverflashmobs (das erste Zeigen eines Covers) oder Gewinnspiele. Während es bei Facebook meist Gruppen für die einzelnen Genres gibt, wird bei Instagram unter dem Hashtag “Bookstagram” über alle möglichen Buchthemen gepostet. Ohne Social Media würde mein Blog deutlich seltener gefunden. Daher ist es wichtig, dass Beiträge von vielen Menschen mit ihren Followern geteilt werden. Je mehr Rezensionen auf Blogs oder Meinungen auf Social Media gelesen werden, desto höher ist die Chance auch für die Autor:innen gesehen zu werden. Mir ist es wichtig, die “Kleinen” zu unterstützen, das heißt aber nicht, dass ich keine “großen” Autor:innen lese.

Wie komme ich zu all den Büchern? Dafür gibt es unterschiedliche Portale, in denen Interessierte (es müssen nicht zwingend Blogger:innen sein) Rezensionsexemplare anfragen können. Eine der beliebtesten Plattformen ist Netgalley Deutschland. Hier kann jeder E-Books anfragen, muss diese aber im internen Bereich bewerten und externe Links, wie eine Rezension bei Amazon nachweisen. Für Blogtouren oder andere Aktionen mit Autor:innen werden mir von diesen oder vom Verlag Bücher gestellt. Aus den Verlagsvorschauen ziehe ich ebenfalls Bücher für Rezensionen und frage dafür bei den Verlagen an. Das gleiche gilt für Debütromane, die ich liebe.

Dieses Jahr besuche ich zum ersten Mal als Bloggerin die Leipziger Buchmesse. Ich liebe es, Kontakte zu knüpfen und ihr dürft gespannt sein, mit welchen Ideen ich zurückkomme.

Im letzten Jahr habe ich einen Kurs im kreativen Schreiben belegt und eine Kurzgeschichte für Kinder, die ich ursprünglich für meine Nichten geschrieben habe, zur Korrektur an die Fernschule geschickt. In welchem Genre ich später einmal schreibe und ob ich jemals etwas veröffentlichen werde, steht noch in den Sternen.

Sie finden mich unter dem Namen Kunterbunte Bücherreisen bei Facebook, Instagram und TikTok. Meinen Podcast finden Sie auf meinem Blog oder bei den bekannten Podcast-Apps. Unter dem Namen “Goethes Bücherreisen” habe ich bereits einige Folgen mit einer befreundeten Bloggerin zu buchrelevanten Themen veröffentlicht.

Besuchen Sie mich auf meinen Blog. Ich freue mich auf Sie.