In ihrem Roman „Wolkentango“ erzählt die Autorin Gabi Weise von Nina, einer Frau, die gerade fünfzig geworden ist. Ninas Gefühlswelt gleicht einer Achterbahnfahrt. Die ganze Bandbreite von aufbrausend bis depressiv, ist dabei. Nina ist verunsichert, sie kennt sich so nicht. Haus, Mann, Job und ein pubertierender Teenager bringen sie an den Rand der Verzweiflung. Ist ihr Gefühschaos schuld? Nina fühlt sich nur noch ausgenutzt und unattraktiv.
Dann ist das Maß voll. Sie wirft ihren Job hin und nimmt sich eine Auszeit, auch von der Familie. Und das mit allen Konsequenzen. Ihre Unsicherheit und Zweifel, das sich ständig drehende Gedankenkarussell wird so manche Leserin oder mancher Leser kennen. Die Situation von Nina ist altersunabhängig, kommt so oder ähnlich in vielen Familien und Partnerschaften vor. Doch wo liegt die Ursache? Umso spannender ist es zu sehen, wie sie versucht, ihr Gleichgewicht wiederzufinden und ihre Probleme zu lösen. Mit Hilfe einer alten Freundin traut sie sich immer mehr zu, bis hin zu einem nicht ganz legalen Unterfangen.
Der Autorin gelingt es mit einem ungewöhnlichen Schreibstil, die Unentschlossenheit von Nina zu unterstreichen. Wolkentango ist ein Roman, der zeigt, wie eine Frau versucht, sich und ihre Familie neu zu entdecken und zusammenzuführen. Spannend, humorvoll und nachdenklich ist diese Geschichte nicht nur für Frauen eine gelungene Unterhaltungslektüre.