Halloween und die Legende von Jack O`Lantern

Der Übergang des Sommers in den Herbst, der Monatswechsel von Oktober auf November, spielt seit jeher eine wichtige Rolle in der Geschichte. Erste Aufzeichnungen berichten von dem keltischen „Jahresend-Fest Samhain“. Das Ende der Erntezeit und der Anfang des Winters wurden gefeiert. Laut Überlieferung standen in dieser Nacht die Türen der Elfenhügel offen. So war der Kontakt zu den Toten möglich. Auf Hügeln wurden Freudenfeuer entzündet. Dabei sollten Verkleidungen helfen, die bösen Geister zu vertreiben. Auch Wahrsagerei war zu dieser Zeit üblich.

Doch wie konnte dieses Wissen übermittelt werden? Kulturelle Aufzeichnungen sind kaum vorhanden. Viele Überlieferungen und Interpretationen stammen u.a. von den Römern.
Das Ende der Sommerzeit wird seit jeher als eine Art Erntedankfest mit dem Einzug des Viehs in die Ställe und der Ernte der letzten Feldfrüchte gefeiert. Unter dem starken Einfluss der Kirche verschmolzen die traditionellen heidnischen Rituale zu neuem Brauchtum. Weltweit feiern die Christen bis heute Allerheiligen und Allerseelen gemeinsam mit einem Feiertag.
Das spezielle heidnische Fest Halloween wird ursprünglich auf einen uralten irischen Brauch zurückgeführt, der auf einer alten Legende basiert – der Legende von Jack O‘ Lantern:
So einiges hatte der irische Hufschmied Jack, ein übler Trunkenbold, auf dem Kerbholz. Am Abend vor Allerheiligen ließ er es sich in einer Kneipe gut gehen, als auf einmal der Teufel hinter ihm stand. Mit einer List konnte Jack ihm jedoch weitere zehn Lebensjahre abluchsen. Er bat den Teufel um ein letztes Bier. Doch der hatte kein Geld dabei und verwandelte sich selbst in eine Münze, um Jack‘s letzten Wunsch zu erfüllen.
Sofort reagierte Jack und steckte die Münze zu einem Kreuzanhänger, den er mit seinem Geld in einer kleinen Börse aufbewahrte. Der Teufel konnte sich nun nicht mehr selbst befreien und ging auf den Handel ein.
Nach zehn Jahren erschien er erneut und forderte Jacks Seele. Wieder wurde er ausgetrickst. Dieses Mal bat Jack ihn um eine letzte Mahlzeit. Doch als der Teufel, der ihm diese Bitte nicht abschlagen konnte, auf den Apfelbaum kletterte, ritzte Jack schnell ein Kreuz in den Stamm. So konnte der Teufel nicht mehr herunterklettern. Der Handel besagte, dass Jack nie wieder vom Teufel belästigt werden sollte.
Irgendwann starb Jack auf ganz natürliche Weise. Aber weder der Himmel noch die Hölle wollten ihn haben. Für den Teufel stand das Versprechen im Raum, Jack nie wieder zu belästigen und seine Seele zu holen. Bis in alle Ewigkeit muss Jack nun alleine im Dunkeln wandeln. Doch der Teufel hatte Mitleid mit ihm und höhlte ihm eine Rübe mit ausgeschnittenen Fensterchen aus. Dann versah er die Rübe noch mit Kohle aus dem Höllenfeuer. Jack O‘ Lantern wandelt seitdem mit dieser Lampe durch die Finsternis.
Nach Amerika gelangte dieser Brauch erst 1840 durch irische Auswanderer, erweitert durch den Kinderspaß Süßes oder Saures. Mittlerweile dekorieren geschnitzte Kürbisköpfe auch im nördlichen Europa Haus und Garten.