Geh dahin wo der Pfeffer wächst

Ein Satz, der so ziemlich jedem geläufig sein dürfte. Wenn man der Empfänger dieser Botschaft ist, wird seine Bedeutung auch sofort verstanden: Man hat sich zu verkrümeln, zu subtrahieren, ist einfach nicht mehr erwünscht und soll sich vom Acker machen. Oder anders gesagt, man soll sich an einen Ort begeben, der ziemlich weit weg ist, am besten auf Nimmerwiedersehen.

Doch wohin eigentlich?

Pfeffer wird in Indien angebaut. Da dieses seit bestimmt 500 Jahren überlieferte Wunschdenken aus einer Zeit stammt, in der die Grenze des eigenen Landkreises eher selten überschritten wurde, war Indien weit genug entfernt, um jemanden dorthin zu schicken.

Recherchiert man ein bisschen, sollte die Reise für manche aber auch nach Französisch-Guayana (Südamerika) gehen, dort, wo der scharfer Cayenne-Pfeffer wächst. Von 1852 bis 1951 unterhielten die Franzosen dort eine Strafkolonie für Schwerverbrecher. Dorthin verschickt zu werden, kam einer lebenslangen Haft unter schrecklichen Bedingungen oder einem Todesurteil gleich. 

Wirklich ein nettes Kompliment, wenn man dorthin gewünscht wird!

Streng genommen passt dieser Satz auch nicht mehr in die heutige Zeit. Besser, man wählt einen Ort jenseits des Mondes, denn selbst der wird bald nicht mehr ausreichend entfernt liegen.