Man nehme zwei Riesen, benenne eine Marke und eine Website nach ihnen und fertig ist das Theater- und Buchprojekt. So geschehen mit den Riesen Groll und Schmoll, aus denen GROLLUNDSCHMOLL® hervorgegangen ist. Peter Futterschneider, der Vater der beiden Riesen, berichtet:
Klingt irgendwie verrückt und das ist es auch. Geplant war das nicht, genauso wenig meine Leidenschaft für das Amateurtheater. Diese wurde recht unkonventionell geweckt. Anfang der 90er Jahre bin ich in Gifhorn gelandet, hatte keinerlei Bezug zum Theater und auch der Theaterverein Gifhorn war mir unbekannt. Bis zu jenem Tag, als mich ein Freund aufsuchte und mir erklärte, dass er im Theaterverein sei und man jemanden für eine Rolle suchen würde, die Rolle eines Ruderers:eine Person von sportlicher Natur, aber recht tumb, eher von schlichter Natur. Und da habe er an mich gedacht.
Trotz oder vielleicht sogar wegen dieser nicht gerade charmanten Casting-Aktion bin ich dann tatsächlich 1995 beim Theaterverein Gifhorn gelandet und durfte in den Folgejahren nicht nur schlichte Gemüter spielen. 1999 schrieb ich aus Lust und Laune ein Theaterstück, zunächst nur für mich und die Schublade, in der das Stück für 16 Jahre verschwand. 2015 kam ein zweites Theaterstück dazu. Aus Frust über die angeforderten Ansichtsexemplare mit verschiedenen Versionen vom tapferen Schneiderlein – wir suchten unser neues Theaterstück zur Vorweihnachtszeit – schrieb ich mein erstes Bühnenmärchen Sieben auf einen Streich für den Theaterverein Gifhorn, welches mit Erfolg und viel Freude aufgeführt wurde.
So kam der Gedanke, dieses Märchen auch anderen Bühnen zu präsentieren und warum nicht noch eine Komödie dazu? Die Schublade wurde geöffnet und nach 16 Jahren trat Der letzte Amtmann seinen Dienst an. Ein Name für die Website musste her. Eine sprichwörtliche Schnapsidee führte dann zu GROLLUNDSCHMOLL®. Das war durchaus berechtigt, spielen die beiden harmlosen Riesen Groll und Schmoll inzwischen in mehreren meiner Theaterstücke mit. In Sieben auf einen Streich, Der Riese Schmoll, Im Land der Leuchtkäfer, Drachenhochzeit und Prinzessin Grenzenlos kann man die beiden erleben und wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ein neues Bühnenmärchen mit ihnen. Doch nicht nur auf der Bühne, sondern auch in Büchern findet man die zwei Riesen. Der Riese Schmoll, Im Land der Leuchtkäfer und Prinzessin Grenzenlos gibt es auch als Kinderbücher. Die Illustrationen zu diesen Büchern hat Anke Kemper gemacht. Sie ist Illustratorin und betreibt zugleich einen Theaterverlag namens adspecta. Dort können meine Theaterstücke gebucht werden. Hier ist eine tolle Zusammenarbeit entstanden. 38 Bühnenstücke sind inzwischen unter GROLLUNDSCHMOLL® zu finden und es werden sicher noch einige mehr. Dazu macht das Schreiben einfach zu viel Freude.
In meinen Komödien verpacke ich gern Momente des wahren Lebens mit einer Portion Humor, Sarkasmus und Skurrilität. Humor steht auch in meinen Märchen ganz oben. Dazu wimmelt es in ihnen nur so von bankrotten Königen, Kammerjägern, Prinzessinnen im Kaufrausch, Schlosswachen im Dauerstreik, unfähigen Zauberern, Drachen mit Liebeskummer, miesen Populisten oder einem aus seiner Wohnung geworfenen Weihnachtsmann. Das kommt bei den Erwachsenen an und wird so dargeboten, dass auch die jungen Zuschauer genau wissen, was eigentlich gespielt wird.
Der Sprung von Theaterstücken zu Büchern ist nicht weit, und so sind inzwischen Bücher auf Grundlage meiner Märchen entstanden, wie z.B. Im Land der Leuchtkäfer. Ebenso gibt es den Sprung von Büchern auf die Bühne. So schrieb ich z.B. zunächst das Buch Der Schmolk und daraus dann das Theaterstück. Einige Bücher habe ich selbst veröffentlicht, letztlich bin ich beim Kelebek Verlag angekommen, zunächst im Rahmen einer Anthologie und dann mit meiner Novelle Schwere Zeiten – Bekenntnisse einer Waage. Neben der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Maria Schenk weiß ich die professionelle Arbeit mit der Lektorin Carolin Olivares-Canas und der Cover-Gestalterin Beate Geng zu schätzen.