Haben Sie schon einmal ein Buch gelesen, bei dem Sie nahezu 100 Seiten gebraucht haben, bis Sie mitgerissen wurden, bis Sie Lust hatten, weiterzulesen?
Im Rahmen der Verlagssuche für Ihr Buch widmen wir uns heute der Leseprobe, dem letzten Teil dieser Reihe.
Ein erstes Kontaktgespräch mit dem Verlagslektorat informiert Sie darüber, was erwartet wird. Meistens gibt es klare Anforderungen, in der Regel reichen 25 bis 30 Seiten. Wenn Sie es geschafft haben, mit Ihrem Ausschnitt zu fesseln, wird sowieso das ganze Manuskript eingefordert. Die erste Hürde wäre genommen.
Aber zunächst gilt es, zu überzeugen.
Sollten Sie keine Informationen haben, stellt sich die Frage, welchen Teil Ihres Manuskriptes Sie einsenden. Denken Sie auch an die begrenzte Zeit eines Lektors oder einer Lektorin. Welcher Ausschnitt Ihres Manuskriptes könnte den Verlag positiv für Sie einstimmen?
Allem voran zählen schon die ersten Seiten, manchmal sogar der erste Satz. Ein Lektor oder eine Lektorin ist nichts anderes als ein Leser, der Interesse an Ihrem Buch hat. Zeigen Sie, dass Sie etwas vom Schreiben verstehen. Überzeugen Sie aber nicht nur durch Ihren Schreibstil, sondern auch mit der Fähigkeit, den Leser oder die Leserin gleich zu Beginn ins Thema zu führen. Entwickeln sich Emotionen beim Lesen? Wie ist die Stimmung beim Entstehen Ihrer Geschichte? Hat man Lust weiterzulesen oder eher das Bedürfnis, das Buch wegzulegen?
Wählen Sie im Anschluss noch ein Kapitel oder ein paar Seiten aus, die Spannung erzeugen. Wie steht es um Ihre Dramaturgie?
Triggern Sie den Lektor oder die Lektorin an, damit das Bedürfnis entsteht, weiterzulesen. Fragen Sie im Zweifel Ihre Testleser. Manchmal steckt man zu sehr in der eigenen Geschichte, dass man die richtige Passage vor lauter Wörtern nicht mehr sieht.