Während in Deutschland der Vatertag immer an Christi Himmelfahrt gefeiert wird, findet er in den südlichen Ländern Europas und in Teilen Südamerikas am 19. März, dem Josefstag, statt. Im Norden Europas im November. In Amerika, anderen Teilen Europas und vielen asiatischen Ländern im Juni, August oder sogar Dezember. Einzigartig ist der Brauch, der in Deutschland ausgeübt wird. Väter und Söhne ziehen mit Bollerwagen oder bunt geschmückten Fahrzeugen und Getränken umher und feiern sich. Doch woher stammt diese Sitte?
Warum der Vatertag, wie wir ihn kennen, auf Christi Himmelfahrt fällt, ist nicht ganz klar. Vermutlich, da Jesus an diesem Tag zu seinem göttlichen Vater in den Himmel auffuhr. In vielen Länder ist der Vatertag am Josefstag, zur Ehren Jesus‘ Pflegevater.
Eine weitere Deutung zur Entstehung des Vatertags geht auf einen Brauch der alten Germanen zurück, der bis ins Mittelalter bekannt war. Im Frühjahr musste jeder sein Besitztum abschreiten, da sonst das Recht daran verfiel. Im Mittelalter wurden diese Herrentage bei Katholiken durch Flurumgänge an Christi Himmelfahrt abgelöst, wobei die Felder für eine reiche Ernte gesegnet wurden. Der heutige Vatertag ist letztendlich erst seit dem 19. Jahrhundert Brauch. Dabei soll eine Brauerei die Idee der Herrenrunde aufgegriffen haben. Sie lud Väter und Söhne zu einem gemeinsamen Ausflug mit Umtrunk ein. Dieser Vatertagsausflug verbreitete sich sehr schnell in ganz Deutschland. Mittlerweile wandelt sich der Vatertag allmählich zu einem Familientag. Dennoch bleibt es immer noch ein Tag, an dem sich die Väter und Männer selbst feiern.
In den meisten anderen Ländern wird der Vatertag schon immer mit der Familie gefeiert, genau wie am Muttertag mit kleinen Geschenken.
Die Amerikanerin Louise Dodd wollte im Jahr 1910 ihren Vater mit einem besonderen Tag ehren. Er war Farmer und hatte nach dem frühen Tod seiner Frau seine sechs Kinder alleine großgezogen.
In der Schweiz wird der Vätertag seit 2007 im Juni gefeiert, als Väter-Kinder-Aktionstag.